Eberswalde liegt nordöstlich im Bundesland Brandenburg. Die Stadt hat traditionell einen Ruf als starker Industriestandort. Doch seit der Wende hat sich viel getan: In Eberswalde sieht man vor lauter Bäumen die Industrieanlagen nicht mehr! Im ganzen Stadtbereich laden liebevoll gestaltete Parks zum Verweilen ein. Der Forstbotanische Garten beispielsweise ist einer der ältesten Europas und der Zoologische Garten erfreut sich dank seiner großzügigen Gehege und seines Erlebnisangebotes überregionaler Beliebtheit. Hier leben rund 140 Tierarten inmitten eines idyllischen Mischwaldes. Zudem wird das brandenburgische Eberswalde von weiten Waldgebieten eingerahmt – südlich liegt der Naturpark Barnim und nördlich das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin mit dem Totalreservat Plagefenn. Mehr Natur geht nicht!
Die ehemaligen Industrieareale wurden mittlerweile umgestaltet. Der beliebte Familienpark ist dafür ein schönes Beispiel: Dieser abwechslungsreiche Landschaftspark befindet sich auf der Fläche eines alten Walzwerkes und dient heute als weitläufige Erholungsfläche. Mit dem Tretboot lässt sich der einstige Industriekanal abfahren und das Gelände erkunden. Einen weitreichenden Überblick bietet der Aussichtsturm des Montage-Eberkrans. Er wurde 1954 als Muster für die Montagekranserie entwickelt. Er verblieb auf dem Werksgelände und wurde zur Vormontage anderer Kräne benutzt. Aufgrund seiner markanten Silhouette hat er sich zum Wahrzeichen der Industrielandschaft des Finowtals entwickelt.
Vernachlässigungen und Schäden des Zweiten Weltkrieges und der DDR-Jahre wurden im Rahmen einer umfangreichen Stadtsanierung inzwischen behoben. Am Fuße der imposanten Magdalenen-Kirche aus dem 13. Jahrhundert schlägt am Markt heute wieder das Herz der Stadt, seit dem historischen Zentrum seine Funktion als Treffpunkt zurückgegeben wurde. Große Brachen – die ehemalige Eisengießerei, die Brauerei und Baulücken aus Kriegszerstörungen etwa – wurden geschlossen.
Das älteste erhaltene Fachwerkhaus von Eberswalde ist die ehemalige Adler-Apotheke, in der sich die Touristeninformation und das Museum für Regionalgeschichte befinden. Im Museum ist eine Nachbildung des angeblich größten Goldfunds Deutschlands zu sehen. Der „Eberswalder Goldschatz" aus dem 9. Jahrhundert vor Christus ist 1913 bei Ausschachtungsarbeiten gefunden worden und wiegt sagenhafte 2,5 Kilogramm.
Eberswalde wird von zwei starken Gegensätzen geprägt: einerseits seiner Rolle in Handel, Handwerk und Industrie und andererseits seiner idyllischen Lage im Wald. Dieser war schon immer nicht nur ein Paradies für die Menschen der Region, sondern auch besonders für Wildschweine. Die männlichen Exemplare waren tatsächlich auch namensgebend für den Ort und zieren zudem das Stadtwappen. Eberswalde entwickelte sich aus einer Waldsiedlung und die offizielle Stadtgründung wird auf das Jahr 1254 datiert.
Eberswalde erstreckt sich entlang der ersten künstlichen Wasserstraße Deutschlands, die zwischen Havel und Oder liegt: dem Finowkanal. Er wurde bereits im 17. Jahrhundert angelegt. Die Wasserstraße trug wesentlich zur Entwicklung Eberswaldes zu einem florierenden Industriestandort bei. Schiffe und Kähne wurden hier durch Staken und Segel bewegt oder von Pferden gezogen. Später beförderten Dampfschiffe die Lasten. Mit der Inbetriebnahme des Oder-Havel-Kanals nördlich der Stadt verlor der Finowkanal zunehmend an wirtschaftlicher Bedeutung. Einen besonderen Entwicklungsschub erfuhr Eberswalde im 19. Jahrhundert durch den Ausbau der Verkehrsstraßen. Neue Fabriken ließen die Bevölkerungszahlen im Ort geradezu explodieren. Nach starken Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wird Eberswalde zu einem bedeutenden Industrie- und Agrarstandort sowie wichtigen Verkehrsknotenpunkt ausgebaut.
Die Stadt Eberswalde ist ein Luftkurort. Kein Wunder: 1.500 Hektar Wald umgeben den Ort. Wer hier lebt, muss sich wahrlich keine Gedanken um seine Work-Life-Balance machen. Jeder freie Tag wird zum Kurzurlaub: Ob ein kurzer Spaziergang in den dichten Wäldern oder aufregende Outdoor-Aktivitäten – der persönliche Akku ist schnell wieder aufgeladen. In Eberswalde finden Fachkräfte vieler Branchen ein spannendes berufliches und zudem familienfreundliches Umfeld. Die Stadt liegt in der Metropolregion Berlin-Brandenburg und ist nur 30 Bahnminuten von der Bundeshauptstadt entfernt.
Auch wenn Eberswalde einen lauschigen Eindruck macht, blickt es energisch in die Zukunft. Seine besten Zeiten hat Eberswalde noch vor sich und investiert kräftig in den Ausbau seiner Wirtschaft. Die Stadt wächst und entwickelt sich weiter, doch es gibt ein gravierendes Problem: den Fachkräftemangel. Es werden dringend Fach- und Führungskräfte des Gesundheitswesens und der Sozialbranche gesucht, um die Versorgung in Eberswalde weiterhin auf diesem hohen Niveau halten zu können.
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