Die sozialpädagogische Familienhilfe ist ein Angebot des Jugendamts, das Familien mit speziellen Anforderungen im Alltag begleitet und unterstützt. Die Herausforderungen sind hier sehr weit gestreut, sei es durch finanzielle Not, plötzliche Arbeitslosigkeit, eine schwere Erkrankung oder generelle Überforderung und mangelnde Struktur. Die Leidtragenden sind zumeist die Kinder, und genau das soll die Familienhilfe auffangen. Sozialpädagogisch ausgebildete Familienhelfer stellen sicher, dass keine Vernachlässigung stattfindet und helfen, den Alltag zu bewältigen. Hier ist der Ansatz ausdrücklich, zu begleiten und – wenn möglich – nicht zu intervenieren. Es wird nicht von einer akuten Gefährdung des Kindeswohls ausgegangen, sondern darum, dass die betroffenen Eltern Strategien an die Hand bekommen, sich wieder selbst helfen und ihren Pflichten nachkommen zu können.
Familien müssen die Leistungen der Familienhilfe beim Jugendamt beantragen. Die Unterstützung erfolgt hochindividuell, da die Problemstellungen und Lebenswelten der Betroffenen stets einzigartig sind. Der Sozialpädagoge verfolgt das Ziel, der Familie Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie ihre gesamte Lebenssituation verändern und sich neue Perspektiven schaffen kann. Vielfach wird Familienhilfe als eine letzte Stufe vor einem Sorgerechtsentzug angesehen. Das stimmt jedoch nicht, ist sie doch vielmehr darauf angelegt, eine Kindeswohlgefährdung gar nicht erst entstehen zu lassen.
Damit der Antrag auf Familienhilfe bewilligt wird, müssen nachweisbar mehrere Problemfelder vorliegen. Ein einziges reicht nicht aus. Obwohl Familienhelfer stets einen individuellen Hilfeplan erstellen und die Schwierigkeiten der betreuten Familien variieren, gibt es doch folgende typische Indikationen:
Wie beschrieben, erstellt die Familienhilfe zunächst einen individuellen Hilfeplan und eine Bestandsaufnahme, welche Probleme, aber auch welche Ressourcen, eine Familie aufweist. Anhand dessen wird auch die Betreuungsform festgelegt.
Die Ambulante Familienhilfe ist etwa ein Angebot, bei dem Hausbesuche durchgeführt werden, die zehn bis 20 Stunden pro Woche umfassen und sich über einen Zeitraum von einem bis zwei Jahre erstrecken. Die Familie wird in allen Fragen der Alltagsbewältigung beraten, aber auch bei Behördengängen, Inanspruchnahme des Bildungspakets, Bewerbungsprozessen sowie bei der Haushaltsführung begleitet.
Die Integrative Familienhilfe ist sehr viel umfangreicher und engmaschiger. Daran werden gewöhnlich mehrere sozialpädagogische Fachkräfte beteiligt, die sich um unterschiedliche Problemfelder kümmern. An zwei aufeinanderfolgenden Wochentagen hält sich die Familie in den Räumlichkeiten der Integrativen Familienhilfe auf und wird dort für den Alltag geschult. Dazu gehört auch die Anleitung zur Erziehung und Versorgung der Kinder. Die weiteren drei Werktage findet die Betreuung in der Wohnung der Familie statt. Dort wird evaluiert, wie das Erlernte umgesetzt wird. An diesen Tagen werden auch Behördengänge, Arztbesuche oder Termine in Schule oder Kindergarten gemeinsam mit den Erziehungsberechtigten erledigt. Alle fünf Wochen verbringt die Familie eine ganze Woche in den Räumlichkeiten der Integrativen Familienhilfe zwecks Intensivbetreuung.
Fruchtet diese Maßnahme nicht, so kann die Stationäre Familienhilfe folgen. Hier wird bereits davon ausgegangen, dass auf lange Sicht das Kindeswohl gefährdet sein könnte. Daher ist die Betreuung noch intensiver, und die Familie kann über einen Zeitraum von zwei Jahren vollstationär aufgenommen werden. Dort werden das Familienleben und Strategien für das spätere selbstständige Miteinander erlernt. Eine Sonderstellung nimmt dann das Stationäre Familienclearing ein: Hier wird die Problemlage nicht bei Hausbesuchen oder ambulanten Gesprächen erhoben, sondern die Familie wird gleich stationär in einer sogenannten Clearingstelle aufgenommen. Dort wird dann ermittelt, welche Maßnahmen nun folgen sollten.
Damit Familienhilfe greift, müssen die Eltern kooperieren und motiviert sein, die Betreuung voll und ganz anzunehmen. Das Jugendamt muss den Antrag auf Familienhilfe bewilligen und bereit sein, die Kosten zu übernehmen. Der Bedarf an Familienhilfe ist groß und übersteigt den Einsatz von Fachkräften – daher entstehen zumeist lange Wartezeiten. Der Gewinn für die betreffenden Familien ist jedoch enorm: Durch den Einsatz der Familienhilfe kann häufig ein Sorgerechtsentzug abgewendet werden. Und im Idealfall steht die Familie mit der Unterstützung irgendwann auf eigenen Beinen.
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