Kaum ein Feld bietet so viele Aufstiegschancen wie die Pflege. Der Fachkräftemangel ist überall spürbar und spezialisierte Talente mit Leitungskompetenz sind sehr begehrt. Ideale Führungspositionen für ausgebildete Pflegekräfte sind die der Wohnbereichsleitung (WBL) und Pflegedienstleitung (PDL).
Der erste größere Karriereschritt in der Pflege geschieht bei Weitem nicht immer über ein Bewerbungs- und Auswahlverfahren. Häufig werden innerhalb eines Hauses besonders zuverlässigen und leistungsfähigen Pflegekräften Führungsaufgaben in Form von Schichtleitung, Wohnbereichsleitung oder Abteilungsleitung ans Herz gelegt. Der Vorgesetzte tritt an denjenigen heran, äußert seine Wertschätzung – und spricht das Jobangebot aus. Der Adressat fühlt sich natürlich geschmeichelt von so viel Zutrauen oder freut sich, dass er endlich die Möglichkeit bekommt, sich weiterzuentwickeln. Die Aufgabe wird vielleicht dankbar angenommen und mit Feuereifer gestartet – doch der Alltag bringt dann doch einen Praxisschock mit sich. Denn die Tätigkeiten einer Führungskraft in diesem Bereich sind oftmals sehr vielfältig.
Multi-Tasking ist im organisatorisch sehr aufwändigen Alltag auf einer Station oder in einer Pflegeeinrichtung ein absolutes Muss. Eine Wohnbereichsleitung (WBL) managt zum Beispiel den Alltag in den Wohngruppen, führt das Pflegeteam, klärt Konflikte mit Angehörigen, gewährleistet die Qualität und berichtet an die Pflegedienstleitung. Ein spannender Beruf, der aber auch so manche Herausforderung birgt, etwa im zwischenmenschlichen Bereich. Da WBL meist aus einem bestehenden Team heraus ernannt werden, ist es bisweilen nicht leicht, sich die nötige Autorität zu erarbeiten. Denn die vorher Gleichgestellten, mit denen man so nett zusammengearbeitet hat, sind nun Untergebene. Mit ihnen muss die WBL nun auch sensible Themen besprechen, wie den Dienstplan oder Urlaub. Hi(gh) Potentials, die eine Führungsposition in der Pflege innehaben, wissen: Ein Dienstplan wird nie alle Beteiligten glücklich machen. Überhaupt ist es kaum möglich, stets allen Interessen und Befindlichkeiten des Teams gerecht zu werden. Und es ist natürlich eine große Umstellung, wenn man plötzlich Kritik üben muss. Die Nähe zum Team ist für die WBL zudem weiterhin Alltag: Sie hat zwar reine Bürotage, arbeitet aber an gewissen Tagen auch ganz normal in der Pflege mit. Eine Hybridfunktion also. Wichtig ist daher für eine Wohnbereichsleitung:
Genau die Verquickung aus Verwaltungs- und Pflegetätigkeiten ist für viele Pflegekräfte mit Karrierewunsch jedoch sehr attraktiv. Sie haben so die Möglichkeit, erste Leitungserfahrungen zu sammeln – und legen den Grundstein für eine Führungslaufbahn in der Pflege.
Führungserfahrung ist zwar nicht Pflicht, wenn man die Position der Pflegedienstleitung erreichen möchte, aber sehr hilfreich. Die PDL muss nämlich noch sehr viel mehr Fäden in der Hand halten. Die abgeschlossene Ausbildung zum Altenpfleger oder Gesundheits- und Krankenpfleger sowie mindestens zwei Jahre Berufserfahrung sind Voraussetzung für die Weiterbildung zur PDL. Diese umfasst eine Anzahl von 460 Stunden als Mindestqualifikation, um etwa in einer ambulanten Pflegeeinrichtung tätig zu werden. Mit rund 1000 Stunden ist wiederum schon eine Position in einem Haus mit etwa 70 Bewohnern möglich. Inhalte der Weiterbildung sind beispielsweise Fächer wie BWL und Controlling, Management und Kommunikation, Sozial- und Arbeitsrecht sowie Rhetorik und Konfliktmediation. Der Fokus liegt bewusst nicht mehr auf der Pflegetätigkeit, denn hier sollen Vollblutmanager ausgebildet werden.
Die Pflegedienstleitung (PDL) ist die wichtigste Schnittstelle zwischen den Stations- oder Wohnbereichsleitungen und der Geschäftsführung. Egal ob in Seniorenheimen, Krankenhäusern oder und Reha-Einrichtungen – die PDL ist als Multitalent einfach unverzichtbar. Zum einen sind Pflegedienstleitungen die zentralen Ansprechpartner für das Personal, haben stets ein offenes Ohr für dessen Anliegen, führen Visiten durch, kümmern sich um Auszubildende und Praktikanten und arbeiten neue Mitarbeiter ein. Dienst- und Urlaubsplanung, Qualitätssicherung, Meldungen an die Kassen sowie die Bearbeitung von Maßnahmenplänen nach Gutachten und Audits – das alles gehört zu den Managementaufgaben der PDL. Zum anderen halten sie engen Kontakt zu Patienten beziehungsweise Bewohnern. So gehören zum Aufgabenbereich auch Erst- und Aufnahmegespräche, die Erstellung von Pflegeplänen sowie die Rolle als Ansprechpartner für Angehörige. Viel psychologisches Gespür und Empathie werden verlangt, aber auch die Fähigkeit, sich abzugrenzen.
Wer zur Einrichtungsleitung oder Heimleitung (HL) aufsteigen möchte, muss nicht zwingend zuvor als PDL gearbeitet haben, doch ist diese Praxiserfahrung von Vorteil. Auch für den Beruf der Einrichtungsleitung wird eine Fachweiterbildung benötigt mit der Voraussetzung einer abgeschlossenen dreijährigen Ausbildung und mehreren Jahren Berufserfahrung. Die Weiterbildung umfasst 720 bis 920 Unterrichtsstunden sowie, je nach Anbieter, einen umfangreichen Praxisteil in Form von Hospitanzen. Auf dem Stundenplan stehen Fächer wie Personalplanung, Mitarbeiterführung, Controlling und Öffentlichkeitsarbeit, Projektmanagement, Beschwerdemanagement und Angehörigenarbeit. Persönliche Voraussetzungen sind Herzblut für die Institution, in der man arbeitet sowie Belastbarkeit und Nervenstärke.
Da in den 1970er-Jahren die Pflege noch ein fast reiner Frauenberuf war, gab es damals auch in den Leitungspositionen nur Frauen. Heute sind die meisten Pflegenden ebenfalls weiblich und nur jede fünfte Pflegekraft ein Mann. Doch während der Anteil weiblicher Beschäftigter in der Alten- und Krankenpflege sowie in Arztpraxen bei insgesamt 79 Prozent liegt, stellen Frauen in diesen Berufen nur 68 Prozent der Führungskräfte. So besetzen Männer 32 Prozent der Leitungspositionen, machen aber nur 21 Prozent der Beschäftigten aus. Der Grund: Frauen landen häufig auch in Pflegeberufen in der sogenannten „Teilzeitfalle“, nachdem sie Kinder bekommen haben. Eine Leitungsposition erfordert aber viel Einsatz, Verfügbarkeit und beinhaltet oft Abendtermine. So wird auf die vielversprechende Karriere verzichtet und das Licht unter den Scheffel gestellt.
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