Kinder- und Jugendhilfe

Kinder- und Jugendhilfe: Alles für das Wohl des Kindes

Die Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend folgendermaßen definiert: „Die Kinder- und Jugendhilfe fördert Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung und hilft jungen Erwachsenen in besonders schwierigen Situationen. Sie berät und unterstützt Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Erziehung ihrer Kinder.“ Die Grundlagen für die Kinder- und Jugendhilfe sind im Achten Buch des Sozialgesetzbuches festgelegt und werden durch die kommunalen Jugendämter umgesetzt. 

Die Kinder- und Jugendhilfe greift dort, wo das Kindeswohl gefährdet ist, zum Beispiel, wenn Eltern nicht für ihre Kinder sorgen können. Überforderte Eltern können sich wiederum an Jugendhilfeeinrichtungen wenden. So wirkt die Kinder- und Jugendhilfe in familien- und jugendgerichtlichen Verfahren mit, bietet aber auch Beratung und Informationsveranstaltungen an, beispielsweise zu Themen wie Drogen, Sexualität, Sekten und Neue Medien. Eltern und Erziehungsberechtigte erhalten Hilfe in Form von Erziehungsberatungen. Auch Schwangere können sich beraten lassen.

Gefördert wird zudem die Jugendsozialarbeit. Dazu gehören:

  • Jugendhäuser
  • Jugendkunstschulen,
  • Spiel- und Musikmobile
  • Kinder- und Jugendfreizeiten
  • Projekte internationaler Jugendbegegnung

Kinder- und Jugendhilfe: Diese Träger gibt es

Einige Träger der Kinder- und Jugendhilfe sind öffentlich, die meisten aber frei. Zu den öffentlichen Trägern gehören die Jugendämter. Die Jugendämter dienen als Ansprechpartner für Eltern in Not, jedoch auch, das Kindeswohl in Gefährdungssituationen zu überprüfen.

Zu den vielen freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe gehören beispielsweise:

  • Deutsches Rotes Kreuz
  • Diakonisches Werk
  • Deutscher Caritas-Verband
  • Arbeiterwohlfahr
  • Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband


Verschiedene Modelle der Heimerziehung

Ein klassisches Angebot der Kinder- und Jugendhilfe ist die Heimerziehung. Heute wird die Einteilung in Wohngruppen den früheren Großeinrichtungen vorgezogen. Dort kann die Betreuung der Kinder individueller erfolgen und ein Familiengefühl entstehen. 

Diese Möglichkeiten der Heimerziehung gibt es:

  • Gemische Wohngruppe: Ungefähr acht Kinder und Jugendliche leben in einer Gruppe zusammen mit Erziehern oder Sozialpädagogen.
  • Betreutes Jugendwohnen: Ältere Jugendliche, die es schwer finden, sich in die Gesellschaft zu integrieren, werden von Sozialpädagogen betreut. In „Mutter-Kind-Heimen“ ziehen Mütter mit ihrem Sprössling ein und werden bei ihrem Erziehungsauftrag unterstützt. Bei einer Kurzzeitunterbringung verbringen Jugendliche einen gewissen Zeitraum in der Einrichtung und kehren dann nach Haus zurück. Das soll bei großen Probleme zur Deeskalation beitragen.
  • Geschlossene Unterbringung: Früher eine Besserungsanstalt, heute ein Ort zur Rehabilitation ist die geschlossene Einrichtung für Jugendliche, die sich oder andere gefährden.

Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe

Pädagogische Fachkräfte kommen in teilstationären, familienergänzenden Einrichtungen zum Einsatz oder aber in stationären Unterkünften für Kinder und Jugendliche. Meist arbeitet dort ein multidisziplinäres Team aus Sozialpädagogen, Erziehern und Psychologen). Die Aufgaben der Fachkräfte sind die Alltagsgestaltung, aber auch die Stärkung von Psyche und Sozialkompetenz. 

Des Weiteren umfassen die Aufgaben der Pädagogen:

  • Förderung der Persönlichkeitsentwicklung
  • Traumata mit den Kindern aufarbeiten
  • Beziehung zur Familie verbessern und wenn das nicht möglich ist, Halt und Bindung als „Ersatzfamilie“ bieten

Pädagogische Fachkräfte werden zudem vom Jugendamt beauftragt, Pflegefamilien zu schulen und zu beraten und auch der Herkunftsfamilie eines Pflegekindes als Ansprechpartner zu dienen. 

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