Die Kinderkrankenpflege beschäftigt sich mit der Betreuung und Versorgung kranker und pflegebedürftiger Säuglinge, Kinder und Jugendlicher.
Als Teilgebiet der Krankenpflege wird sie von Gesundheits- und Kinderkrankenpflegern ausgeübt.
Zwar lautet die offizielle Berufsbezeichnung mittlerweile Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, aber allgemein bekannt ist sie immer noch unter dem Namen „Kinderkrankenschwester“. Der Frauenanteil in diesem Beruf beträgt 86 %.
Der Fachbereich der Kinderkrankenpflege hat sich erst Mitte des 20. Jahrhunderts als eine notwendige Spezialisierung entwickelt. Natürlich haben sich die Menschen seit den Anfängen unserer Gesellschaft mit besonderer Hingabe um die Genesung der Kinder und Jugendlichen bemüht. Doch die Kinderkrankenpflege als eine lehr- und lernbare Tätigkeit lässt sich erst auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurückführen. Auf ihre Entwicklung nahm eine steigende Sterblichkeit im Kindesalter und das Entstehen von Kinderabteilungen in Krankenhäusern Einfluss. In Deutschland eröffnete 1829 die erste Kinderabteilung an der Berliner Charité.
Bevor die Tätigkeit zum Ausbildungsberuf wurde, übernahmen Nonnen, Ammen, ältere Mitpatientinnen und Diakonissen die Pflege der Kleinen.
Das Anwendungsgebiet der Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger umfasst die Ausführung ärztlich veranlasster Maßnahmen, die Vorbereitung und Assistenz bei Untersuchungen und Behandlungen sowie die Dokumentation von Patientendaten.
Zu den wichtigsten Aufgaben zählt das Wahrnehmen von Bedürfnissen entsprechend der jeweiligen Entwicklungsstadien, da sich Kinder als Patienten oft nur eingeschränkt mitteilen können. Auch die Begleitung und Unterstützung der Kinder und auch der Angehörigen in Krisensituationen gehört dazu. Der Umgang mit kranken, schwerkranken oder auch sterbenden Kindern erfordert ein hohes Maß an emotionaler Stabilität und bedeutet eine enorme psychische Belastung.
Folgende Tätigkeiten leistet ein Kinderkrankenpfleger oder eine Kinderkrankenschwester:
Die fürsorgliche Komponente begleitet jede der anfallenden Tätigkeiten. Bei der Aufnahme im Krankenhaus informieren sich die Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger in einem Gespräch mit den Eltern über das Kind und lassen sich beispielsweise die Ess-, Schlaf- und Lebensgewohnheiten erzählen. Während des Krankenhausaufenthaltes kümmern sie sich darum, dass die jungen Patienten bestimmte Gewohnheiten beibehalten können, damit sie sich wohlfühlen und rasch wieder gesund werden.
Zu ihren Verwaltungstätigkeiten zählen das Führen von Patientenakten, das Planen von Untersuchungsterminen, das Verwalten des Arzneimittelbestandes auf der Station, das Erstellen der Dienstpläne, die Bestellung von Medikamenten und Verbandsmaterial sowie die Erledigung des Schriftverkehrs mit Krankenkassen oder der zentralen Krankenhausverwaltung.
Kinderkrankenpfleger sind wahre Alleskönner mit starken Nerven. Sie arbeiten überwiegend hier:
In Krankenhäusern finden sich aktuell die meisten freien Stellen für die Kinderkrankenpflege. Dabei gibt es unterschiedliche Fachbereiche, in denen man sich einbringen kann. Zum Beispiel:
Die Bereiche unterscheiden sich erheblich voneinander und fordern unterschiedliche Kompetenzen von den Kinderpflegern und Kinderschwestern. Während auf der psychiatrischen Station ein Kommunikationstalent gut aufgehoben ist, spielt in der Intensivmedizin die körperliche Pflege eine relevantere Rolle.
Überall werden sie gesucht: Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger. Sie können sich schon fast ihren Arbeitsplatz aussuchen und das wird sich in Zukunft noch verschärfen. Wer trotzdem seine Karrierechancen erhöhen möchte, macht eine Weiterbildung (Fachkinderkrankenschwester für Psychiatrie oder Onkologie) oder belegt einen Qualifizierungslehrgang (Gesundheitserziehung, EDV, Organisation). Auch eine Weiterbildung zum Fachwirt (Krankenpflege, Management, Gesundheitswesen) oder ein aufbauendes Studium (Pflegemanagement, Gesundheitswissenschaften, Medizin) ist sicher sinnvoll.
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