Krippen sind Einrichtungen, in denen Kleinkinder im Alter von 0 bis 3 Jahren betreut werden. Die meisten besuchen die Einrichtung ab einem Jahr, manchmal gibt es auch schon Betreuung für Säuglinge. Häufig ist eine Krippe Teil einer größeren Kindertagesstätte mit verschiedenen Altersgruppen unter einem Dach, es gibt aber auch reine Krippen. Nach Ende der Krippenzeit, mit drei Jahren, wechseln die Kleinen gewöhnlich in den Elementarbereich, gefolgt von der Vorschule und schließlich der Einschulung. Die Betreuung ihres Kindes in einer Krippe ist für viele Eltern unerlässlich, um wieder in ihren Beruf einzusteigen.
Der Ausbau und die Verbreitung dieser Einrichtungen ist ein noch relativ junges Phänomen: Insbesondere in Westdeutschland wurde eine flächendeckende Krippenbetreuung erst nach der Wende angestrebt – wobei in manchen ländlichen Gegenden immer noch Angebote fehlen. Generell gibt es in vielen Teilen Deutschlands zu wenig Krippenplätze, sodass Eltern ihr Kind bereits im Säuglingsalter oder sogar bereits während der Schwangerschaft auf die Wartelisten verschiedener Häuser setzen. Heute werden 35 Prozent der unter Dreijährigen in Krippen betreut, Tendenz steigend. In Ostdeutschland besteht seit vielen Jahren ein dichtes Netz an Krippen. In der DDR war es normal, sein Kind häufig noch im Babyalter in eine Betreuungseinrichtung zu geben, da die meisten Frauen einem Beruf nachgingen – im Gegensatz zu Müttern in Westdeutschland.
Mit dem Tagesbetreuungsgesetz wurde 2004 der Ausbau von Kindertagesstätten bundesweit zu einem politischen Ziel erklärt, und die Erziehung, Bildung und Betreuung von Kleinkindern erhielt damit rechtlich, politisch und auch finanziell eine verstärkte Aufmerksamkeit. Mit dem 2013 erlassenen Gute-Kita-Gesetz unterstützt der Bund die Länder bei der Verbesserung der Kita-Qualität. 5,5 Milliarden Euro stellt er bereit, um die Tagesbetreuung in Deutschland weiterzuentwickeln. Die Bundesländer entscheiden selbst, welche konkreten Maßnahmen sie vor Ort ergreifen.
Die erste Krippe wurde 1844 von dem französischen Juristen Firmin Marbeau eröffnet. In den nächsten sieben Jahren sollen in Frankreich rund 400 Krippen entstanden sein. Es folgten Krippen in Wien, Dresden, Hamburg, Frankfurt am Main, München und Nürnberg. Sie wurden als „Kleinkinderbewahranstalten“ bezeichnet und galten als Notlösung für arbeitende Mütter. Konzepte zur Frühförderung gab es nicht. Kein Vergleich zu heute: Moderne Kinderkrippen zeichnen sich durch besondere Qualitätsstandards aus.
Erzieher*innen beschäftigen sich schon während der Ausbildung mit den speziellen Anforderungen der ganz Kleinen. Die qualifizierten Pädagogik-Talente gehen intensiv auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Schützlinge ein. Das vorhandene Spielzeug ist häufig darauf ausgelegt, die Sinne der Kinder anzuregen, ihre Neugier und ihren Entdeckergeist zu wecken. Häufig werden die Kleinen zum Freispiel ermutigt, bei dem sie selbst wählen können, mit welchen Gegenständen sie sich beschäftigen möchten. Im täglichen Morgenkreis werden wiederum Fingerspiele gemacht, Lieder gesungen und durch kleine Rate-Aufgaben das Sprachvermögen der Kinder unterstützt. Die Mahlzeiten sind altersgerecht zubereitet, und die Kleinen werden an die Benutzung von Besteck herangeführt. Alle Kinder machen zudem gemeinsam Mittagsschlaf. Die Betreuer*innen sorgen für eine entspannte Atmosphäre und bieten, wo benötigt, eine liebevolle Einschlafbegleitung.
Jedes Haus verfügt über ein eigenes Konzept, doch verfolgen die meisten Einrichtungen folgende Zielsetzungen:
Der stundenweise Abschied von Vater und Mutter ist ein Meilenstein für ein kleines Kind. Es muss sich komplett umstellen und eine neue Umgebung quasi als zweites Zuhause akzeptieren. Damit das gelingt, wird eine behutsame Eingewöhnung durchgeführt.
Bei diesem auf mehrere Wochen angelegten Prozess soll ein Kind mit der Betreuung in der Krippe vertraut gemacht werden. Das Ziel ist, dass es sich von seinen Eltern lösen kann, die Erzieher*innen als Bezugspersonen annimmt und sich somit gerne in der Einrichtung aufhält, dort spielt, isst und Mittagsruhe macht.
Die Eingewöhnung folgt einem gewissen Schema, welches die Einrichtung selbst konzipiert und kann sich über mehrere Wochen erstrecken. Ein Elternteil nimmt an dem Prozess teil und soll präsent sein, aber sich dennoch zurücknehmen. Das Kind darf erstmal in Ruhe alles kennenlernen und erkunden und eine Beziehung zu seiner Umgebung, den anderen Kindern und seinen künftigen Betreuer*innen – vor allem zu der designierten Bezugserzieherin – aufbauen. Dabei hat es jederzeit die Möglichkeit, zu Mutter oder Vater zu gehen und dort ein wenig Kraft zu tanken. Die Erzieherin ergreift immer wieder die Initiative, um die Aufmerksamkeit des Kindes zu gewinnen und bleibt in dessen Blickfeld, auch wenn Mama oder Papa es wickelt oder füttert. So verknüpft es die vertrauten Aktivitäten, die es von zu Hause kennt, mit dem noch neuen Ort und der Betreuerin. Ein Kind gilt als in der Krippe eingewöhnt, wenn es sich ohne Protest von den Erzieher*innen wickeln lässt
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*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.