Mediation bezeichnet die neutrale Vermittlung zwischen zwei streitenden Parteien. Das Ziel der Mediation ist das Finden einer gütlichen Lösung, die den Interessen aller Beteiligten entspricht. Für den Ablauf verantwortlich ist der Mediator. Er sorgt dafür, dass die Situation nicht eskaliert und dass ein Dialog entsteht. Er hält sich gewöhnlich zurück, was Empfehlungen und Vorschläge betrifft, ist stets unabhängig und hat keine Entscheidungsbefugnis. Gemäß § 1 Mediationsgesetz ist diese Methode der Schlichtung „ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem Parteien mithilfe eines oder mehrerer Mediatoren freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konfliktes anstreben.“
Eine Mediation wird durchgeführt von ausgebildeten Mediatoren. Dieser Titel ist in Deutschland nur anerkannt, wenn ihm eine entsprechende Weiterbildung zugrunde liegt. Die Qualifikation ist bestenfalls IHK-zertifiziert oder anerkannt durch den Bundesverband Mediation e.V. Gewöhnlich arbeiten Mediatoren entweder freiberuflich oder festangestellt bei spezialisierten Dienstleistern, öffentlichen oder freien Trägern.
Immer mehr Unternehmen nutzen die sogenannte Wirtschaftsmediation, und auch im Gesundheitswesen ist Mediation im Kommen. Diese dient der Konflikt- und Streitbeilegung innerhalb oder außerhalb einer Einrichtung. Mediatoren vermitteln aber auch zwischen streitenden pflegenden Angehörigen, bei denen Gefühle geordnet, Konflikte besprochen und Zuständigkeiten geklärt werden. Mediatoren im Pflegewesen haben häufig einen entsprechenden fachlichen Hintergrund oder sie sind Hi(gh) Potentials der Psychologie oder Sozialpädagogik.
Bei einer innerbetrieblichen Mediation werden die verschiedenen Standpunkte und Bedürfnisse herausgearbeitet. Durch gezielte Moderation entwickeln die Teilnehmer (Medianten) möglichst nachhaltige Lösungsansätze. Im Mittelpunkt steht das respekt- und vertrauensvolle Miteinander zwischen den Beteiligten. Für im Gesundheitswesen Beschäftigte ist die Burnout-Gefahr nicht unwesentlich, daher nutzen Einrichtungen Mediationen auch als Präventivmaßnahme, etwa, um Kündigungen und Arbeitsausfälle zu verhindern. Nicht selten kann auf diese Weise ein Arbeitsgerichtsprozess umgangen werden, der nicht nur eine finanzielle Belastung bedeuten würde, sondern auch das Betriebsklima negativ beeinflussen kann. Eine Mediation im Pflegebereich eignet sich zum Beispiel bei Konflikten, die aufgrund von Schichteinteilung, Personalplanung oder auch Mobbing entstehen.
Handelt es sich um Streitigkeiten zwischen Heimbewohnern und der Einrichtung, schafft seit 2016 das sogenannte Verbraucherstreitbeilegungsgesetz Abhilfe. Bewohner oder ihre Angehörigen haben die Möglichkeit, durch ein Streitbeilegungsverfahren in Form von Mediation den Konflikt außerhalb eines langwierigen und kostenintensiven Gerichtsverfahrens zu verhandeln.
Ein klassischer Einsatzbereich von Mediation ist die Konfliktbewältigung in Familien. Seit Einführung des SGB VIII haben Eltern ein Recht auf Beratung in Fragen der Partnerschaft, Trennung und Scheidung. Ein Anspruch auf dieses Angebot besteht für Eltern, die ein minderjähriges Kind haben – unabhängig davon, ob sie verheiratet oder sorgeberechtigt sind, miteinander leben oder nicht. Die Mediationen werden von sozialpädagogischen Fachkräften der öffentlichen oder auch der freien Jugendhilfe durchgeführt. Ziel ist es, im Trennungs- oder Scheidungsfall gütliche Lösungen zu finden, auch und vor allem im Interesse des Kindeswohls. Oftmals sind die Positionen in Sorgerechtsstreitigkeiten so festgefahren, dass die Beteiligten nur mit Unterstützung eines Mediators miteinander sprechen können oder möchten. Mediation ist auch möglich in Form von familiären Konflikten ohne Trennungskontext, etwa bei Streit mit einem jugendlichen Kind.
Als höchstes Prinzip einer Mediation gilt, dass die unterschiedlichen Parteien selbst Verantwortung übernehmen, sich dem Konflikt stellen und ihn beilegen. Denn im Gegensatz zu Anordnungen von außen werden selbst erarbeitete Lösungen und Strategien erwiesenermaßen besser akzeptiert und als fair empfunden. Eine Win-Win-Situation also. Um dort hinzukommen, folgt die Mediation einem bestimmten Ablauf, der sich in fünf Phasen aufteilt:
Der Mediator wendet diverse psychologische Techniken an, um die Medianten zu motivieren, sich zu öffnen. Er klärt zunächst über das Verfahren auf, damit die beteiligten Personen Vertrauen fassen. Dann gibt er ihnen viel Raum, ihre verschiedenen Standpunkte zu schildern („Blitzableiter-Methode“). Die Vertiefungsphase befasst sich mit den Emotionen, die häufig hinter den Handlungen liegen. Gibt es bestimmte Muster? Immer wieder dieselben Ärgernisse? An welchen Stellen stockt die Kommunikation? Mithilfe von Techniken wie dem aktiven Zuhören sowie Moderation führt der Mediator die Medianten zu eigenen Erkenntnissen. Häufig befassen sich dadurch die Teilnehmer auch zum ersten Mal mit den Sichtweisen ihres Gegenübers, und bestenfalls nähern sie sich nun an, um Lösungen zu erarbeiten. Ein Grundsatz ist, dass ein Kompromiss als Ergebnis nicht ausreicht, sondern die Mediation nur dann erfolgreich ist, wenn alle Seiten zufrieden daraus hervorgehen.
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